Algerien
15tägige Reise mit 11tägigem Kameltrek im Hoggar
Zu den Höhepunkten zählen:
Flug von Frankfurt am Main über Algier nach Tamanrasset, der Hauptstadt des Hoggar; Besuch von Tamanrasset; 11- tägiges Kameltrekking im Hoggar-Gebirge vorbei am Berg Ilamane bis hin zum berühmten Berg Assekrem; Begegnung mit dem Nomadenvolk der Tuareg; über die Guelta von Afilal und das Dorf Azernan bis zum Berg Adaouda; mit Geländewagen zurück nach Tamanrasset; Einkaufsbummel über die Märkte, Rückflug von Tamanrasset über Algier nach Frankfurt am Main.
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Termine & Preise:
24.10.2025-07.11.2025 EUR 2890
10.04.2026-24.04.2026 EUR 2890
23.10.2026-06.11.2026 EUR 2890
EZ/E-Zelt-Zuschlag: 50 EUR
Rail & Fly 80 EUR
Teilnehmer:
min. 6 - max. 12 Personen (Gruppenreise)
Die Mindestteilnehmerzahl bei dieser Reise beträgt 6 Personen. Sie muss bis 21 Tage vor Reisebeginn erreicht sein, eine Absage ist bis dahin möglich.
Leistungen:
Linienflüge mit Air Algérie in der Economy-Class ab/bis Frankfurt am Main mit allen Flughafensteuern, Abflugsteuern und Sicherheitsgebühren, alle Transfers im Reiseland, Wüstentour mit Dromedaren laut Ausschreibung (pro Person ein Reitkamel), 1 Übernachtung auf einem Campingplatz, 13 Übernachtungen in Zelten, Vollverpflegung, Tuareg-Begleitmannschaft inkl. Koch, deutschsprechende Reiseleitung, Campingausrüstung (Iglu-Zelte, Schaumstoffmatten etc.), Küchenausrüstung (Geschirr, Besteck etc.), Satellitentelefon für Notfälle
Nicht enthalten:
Visumgebühren für Algerien, pers. Ausgaben, Trinkgelder
Anforderungen:
Kameltrekking mit anteiligen Wanderstrecken auf Pfaden durch teils unwegsames Gelände im Gebirge (keine ausgebauten Wanderwege). Gute Kondition, Ausdauer, Abenteuerlust und Komfortverzicht. Tagesetappen von 4-6 Stunden (verteilt auf Vor- und Nachmittag). Tagestemperaturen von ca. 22°- 30°; Nachttemperaturen von ca. 8°- 12°bei Höhen von ca. 1400 - 2800 m.
Mobilitätshinweis:
Wir sind verpflichtet darauf hinzuweisen, dass diese Reise grundsätzlich für Personen mit eingeschränkter Mobilität nicht geeignet ist. Im Einzelfall sprechen Sie uns bitte an, evtl. können wir eine Lösung finden.
1. Tag
Frankfurt – Algier – Tamanrasset
Hinflug am Nachmittag von Frankfurt am Main nach Algier und am Abend Weiterflug nach Tamanrasset. Ankunft in der Nacht und Transfer zu einem Campingplatz. Tamanrasset liegt auf 1.390 Metern Höhe über 2000 km von der Hauptstadt Algier entfernt und ist wichtiger Handelsplatz der Zentralsahara. Die Wüstenstadt ist das Verwaltungszentrum des algerischen Südens und gilt als Hauptstadt der Tuareg des Hoggar. Zum Verwaltungsbezirk – in Algerien „Wilaya“ genannt – gehören mittlerweile ca. 150.000 Einwohner. Unter französischer Besatzung bis zur Unabhängigkeit Algeriens im Jahre 1962 hieß der Ort Fort Laperine nach dem französischen General, der die Meharistenpatrouillien (Kamelreiter-Korps) erfand (F, ME, AE).
2. Tag
Tamanrasset – Tissalatine
Am Vormittag des zweiten Reisetages statten wir Tamanrasset einen kurzen Besuch ab, um vielleicht einen Schesch („Turban“ der Tuareg) zu kaufen, der sich als Schutz gegen Sonne und Staub bewährt hat, und um einen ersten Eindruck dieser Wüstenmetropole zu bekommen. Zum Mittagessen geht es raus in die Wüste und am Nachmittag fahren wir mit Geländewagen zum Ausgangspunkt des Kameltrekking in Tissalatine, wo uns die Mannschaft mit den Kamelen schon erwarten wird (F, ME, AE).
3.–7. Tag
Kameltrekking im Hoggar-Gebirge
Nach dem Frühstück des 3. Reisetages Beginn des 11-tägigen Kameltrekkings zum Assekrem auf der Westroute via Ilamane und zurück nach Tamanrasset via Afilal. Während dieser Reise stehen uns Reit- und Lastkamele zur Verfügung, so dass auf den meisten Strecken geritten werden kann. Während einiger schwieriger Passagen müssen alle Reisenden zu Fuß gehen, ansonsten kann je nach Lust und Laune geritten oder gewandert werden. Vom Treffpunkt mit den Kamelen im Wadi In Houter bis zum Erreichen des Assekrem sind in fünf Tagen insgesamt etwa 1.300 – 1.400 Meter Höhenunterschied zu bewältigen. Gute Kondition und Ausdauer sind Voraussetzung für ein problemloses Absolvieren bestimmter Teilstrecken zu Fuß. Die Strecken sind jedoch nicht zu extrem und für jeden leidlich geübten Wanderer gut zu bewältigen.
Wichtig ist in jedem Fall angemessenes Schuhwerk – Wanderschuhe sollten den Knöchel fest umschließen und bereits eingelaufen sein, da Auf- und Abstieg zum Teil über unwegsames, steiniges Gelände führen. Unser Gepäck, die Ausrüstung und die Verpflegung für unsere Zeit im Gebirge werden auf die Lastkamele geladen. Um die Kamele nicht übermäßig zu strapazieren, sollte ein jeder möglichst eine kleinere separate Tasche einplanen, in der nicht benötigtes Gepäck für Hin- und Rückflug von den Geländewagen mitgenommen und in den Räumen unserer Agentur in Tamanrasset gelagert werden kann. Die Fahrer werden es dann nach dem Abstieg wieder zum Treffpunkt mitbringen. Das Gepäck für die Zeit im Hoggar-Gebirge sollte 12 Kilogramm pro Person nicht überschreiten und idealerweise in einer robusten Reisetasche verstaut sein. Pro Tag werden ca. 15 – 20 km geritten bzw. gewandert, aufgeteilt auf Vor- und Nachmittag. An manchen Tagen, abhängig vom Futtervorkommen, Wasser oder der Schönheit der Plätze erreichen wir unseren Nachtlagerplatz bereits am Mittag. Geritten und gewandert wird auf Gebirgspfaden, wobei es sich natürlich nicht um begradigte Wege handelt, wie manch einer sie aus Europa kennt. Das gesamte Hauptgepäck, Proviant, Wasser, Ausrüstung etc. wird von Lastkamelen getragen.
Vor Jahrmillionen verwandelten gewaltige Lavaströme heftiger Vulkanausbrüche den präkambrischen Untersatz aus verschiedenem Granit- und Gneisgestein, Glimmerschiefer, Quarzfelsen und Zwiebelmarmor in das bizarre Hoggar-Gebirge von bis zu 3.000 Metern Höhe. Verwegene Kegel, klotzige Festungen und hohe Dome unterbrochen von Feldern aus verwittertem Geröll und feinem Sand, die durch Wind und Sonne beständigen Veränderungen ausgesetzt sind. Ton-, Kalk- oder Sandstein, Granit und Basalt. Farbschattierungen von braun, blau, grau bis ins schwärzeste Schwarz. Ehemalige Flusstäler wurden blockiert. So entstanden die zahlreichen abflusslosen Wasserbecken (Gueltas). In einigen gab es, abgeschlossen vom Rest der Welt, bis zum Jahr 1920 Krokodile.
Wir ziehen in den nächsten Tagen durch Canyons, Wadis, vorbei an Tuareglagern und über Berge, wir folgen den alten Karawanenwegen, die die Salinen von Amadror und den Hoggar verbinden. Immer wieder stoßen wir auf Wasserquellen – Gueltas – in deren Umgebung grüne Oleanderbüsche und Schilfgras wachsen, die mit ihren weißen und roten Blüten wie ein Trugbild konträr zu ihrer kargen, trockenen Umgebung stehen. Nach Einbruch der Dämmerung, wenn Mond und Sterne langsam ihr Licht auf die Erde werfen und die Nacht ankündigen, verzaubern uns am Lagerfeuer im Kreis mit den Tuareg bei einem kleinen Glas grünen, süßen Tee alte Geschichten.
Im Hoggar ist es still. Sehr still. Diese Ruhe öffnet den Geist – Schwermut, Nachdenklichkeit und Meditation. Eine Landschaft für Dichter und Denker, wie Charles de Foucauld, der in der strengen Einsamkeit des Assekrem, südöstlich der höchsten Erhebung des Hoggar, dem Berg Tahat (2.908 m), in 2.726 Metern Höhe seine Klause erbaute, um Gott nah zu sein.
Am Nachmittag des 7. Reisetages erreichen wir dann den Höhepunkt unserer Reise: eben jenen Assekrem. Die Kamele bleiben unten im Tal, da für die Tiere der weitere Aufstieg zum Camp unterhalb des Berggipfels, wo die „Autotouristen“ lagern, nicht erlaubt ist. Wir steigen demzufolge zu Fuß den Berg hinauf und brauchen dafür ca. 30-40 Minuten. Den grandiosen Sonnenuntergang werden wir vom Berggipfel aus erleben.
Patres des von Charles de Foucauld gegründeten katholischen Ordens der "Kleinen Brüder und kleinen Schwestern" leben hier oben und lesen jeden Morgen in der Kapelle auf dem Gipfel die Messe. In einem Nebenraum der Kapelle sind Bücher und Handschriften von Charles de Foucauld zu besichtigen. Nach dem Erleben des Sonnenuntergangs steigen wir den Berg wieder hinab zum Nachtlager bei unseren Kamelen – Vorsicht: Taschenlampen nicht vergessen, da es nach dem Sonnenuntergang schnell dunkel wird (F, ME, AE).
8.–13. Tag
Assekrem – Afilal – Adaouda
Der Vormittag des 8. Reisetages steht uns noch auf dem Assekrem zur Verfügung. Wer den berühmten Sonnenaufgang erleben möchte, sollte entsprechend früh aufstehen und sich auf den Weg zum Gipfel machen. Ein Moment, der mit Sicherheit für immer in Erinnerung bleiben wird. Vollkommenes Glück. "Das Panorama vor meiner Hütte ist unvorstellbar schön. Ich kann nicht hinsehen auf dieses Meer von Gipfeln und wildzerklüfteten Felsen, ohne Gott anzubeten", schrieb Foucauld, der vor hundert Jahren sechs Monate hier oben verbrachte.
Charles de Foucauld wurde 1858 als Sohn eines reichen französischen Adligen in Straßburg geboren. 1881 diente er als Offizier in der Sahara und reiste als Rabbi verkleidet durch Marokko. Nach seiner Rückkehr veröffentlichte er ein Buch über die Expedition. Charles de Foucauld langweilte sich und war unzufrieden mit seinem verschwenderischen Lebensstil. Er trat in einen Tappistenorden ein, lebte als Mönch in Syrien und Israel, studierte Theologie in Rom und wurde Priester in Frankreich, immer auf der Suche nach Nazareth. Nazareth bedeutete ihm ein Leben unter den Armen und er wollte wie sie behandelt werden. 1901 ging Foucauld als Missionar und Einsiedler nach Beni Abbes in Algerien. 1905 reiste er in das Ahaggar (Hoggar-Gebirge) und ließ sich in Tamanrasset nieder. Er baute eine Klause auf dem Assekrem.
Im Hoggar lebte er dann über zehn Jahre unter den Tuareg und gewann ihr Vertrauen. Fürstin Dessin Oult Khema, die schönste Frau des Hoggar, eine Lieblingsnichte des Amenokal Moussa Ag Amastane, dem Herrscher über die Tuareg des Hoggar und Gegenspieler der Senoussi Bruderschaft, gewährte ihm ihren besonderen Schutz. Major Laperine, ein enger Freund, den Foucauld mit militärischen Lageberichten versorgte, berichtete "Nichts ist komischer als Charles de Foucauld inmitten eines götterähnlichen Halbkreises von würdigen Tuareg-Damen thronen zu sehen. Während sie ihren Tee schlürfen, Pfeife rauchen und schwatzen schreibt er unaufhörlich." So studierte er Sprache und Schrift der Tuareg, sammelte und übersetzte ihre Sagen, Legenden und Lieder. Ein Wörterbuch, sowie eine Grammatik entstanden. Pater de Foucauld, der helfende Mensch sein wollte und nie einen einzigen Tuareg bekehrte, wurde als Marabout "heiliger Mann" verehrt. Im Dezember 1916 ermordeten ihn Männer der Senoussi Bruderschaft. Sie waren verärgert darüber, dass Pater de Foucauld den Tuareg des Hoggar geraten hatte, sich dem Aufstand gegen die Franzosen nicht anzuschließen.
Bekehrung der Welt, Christentum inmitten der Welt, waren die Schlagworte, mit denen Foucauld zuerst die Arbeiter-Priesterbewegung inspirierte, später das zweite vatikanische Konzil. Er selbst sprach von fraternite universelle, nannte seinen neuen Mönchsorden "die kleinen Brüder und kleinen Schwestern" welche überall auf der Welt tätig waren. Noch immer leben zwei von ihnen auf dem Assekrem.
Nach unseren sicherlich eindrucksvollen Erlebnissen auf dem Assekrem geht es nun auf der Ostroute wieder bergab – zum Glück aber nur im topografischen Sinne. Durch enge Wadis und Schluchten vorbei an weiteren bizarren Felsformationen aus Basalt und Granit erreichen wir die Wasserquelle von Afilal. Für uns ist dieser Platz auf jeden Fall ein Paradies in der sonst eher rauen und lebensfeindlichen Umgebung.
In den folgenden Tagen ziehen wir mit unseren Dromedaren über einige Pässe und Wadis im Hoggar-Gebirge bis es später flacher wird und wir das kleine Dorf Azernan erreichen. Hier leben ein paar Tuaregfamilien in Lehm- und Steinhäusern. Ihren Lebensunterhalt verdienen sie mit ihren Ziegen und Kamelen und einige haben sich seit einer Weile auf die Landwirtschaft spezialisiert. Am Nachmittag des 13. Reisetages erreichen wir den markanten Berg Adaouda, wo unsere Wanderreise endet und wir uns mit den Geländewagen treffen (F, ME, AE).
14. Tag
Adaouda – Tamanrasset
Am heutigen Vormittag nehmen wir Abschied von den uns inzwischen vertrauten Kamelen und ihren Besitzern und besteigen die Geländewagen, die uns nach Tamanrasset bringen.
Bei einem Stadtbummel über die bunten Märkte besteht am Nachmittag die Möglichkeit, einheimische Produkte zu kaufen. Danach geht es noch einmal zum Campingplatz, wo vor der Rückreise noch geduscht werden kann. Nach dem Abendessen und einer kurzen Pause Transfer zum Flughafen von Tamanrasset und Beginn des Rückfluges (F, ME, AE).
15. Tag
Tamanrasset – Algier – Frankfurt
Ankunft in Algier am frühen Morgen. Rückflug nach Frankfurt am Main. Ankunft in Frankfurt am frühen Nachmittag (F).
Verpflegung:
F: Frühstück, ME: Mittagessen, AE: Abendessen
Veranstalter:
Kooperationspartner
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