oman

Oman-Rundreise Dhofar & Musandam

Um es gleich vorweg zu nehmen, - diese Reise war eine rundum runde Sache! - wenn auch durch die verspätete Ankunft der "Münchner" die Stadtbesichtigung von Muscat ein wenig zu kurz kam. Doch bereits dabei zeigte sich die Flexibilität von Reiseleiter Klaus, der auch aus dieser Situation das Beste zu machen verstand.
Das gemeinsame Abendessen führte uns gleich gut gewürzt in die Küche des Orients ein, auch wenn Müdigkeit und/oder Kopfschmerzen unsere Aufnahmefähigkeit etwas beeinträchtigte.
Gleich am nächsten Morgen musste Klaus eine weitere Hürde nehmen, denn unser einheimischer Fahrer stand zwar bereit, aber ohne Wagen! Aber auch das hatte sich nach der alternativen Strandwanderung rasch geklärt und die Tour konnte endgültig beginnen und außer zwei Reifenpannen waren keine weiteren, Pannen nämlich!, zu verzeichnen.
Wir reisten in einer netten Gruppe, abwechselnd in einem der drei Wagen vergnügt und wissbegierig quer durch das Land. Wir wanderten, so es die Zeit erlaubte, durch wunderschöne, grüne Wadis, besuchten alte, aber modern herausgeputzte Städte, fuhren über endlose Straßen, die meisten sogar geteert, und schliefen je nach Befindlichkeit und Laune im Zelt oder unter freiem Himmel im Tausend-Sterne-Hotel.
Die erste Nacht in den Wahiba Sands wurde gleich zu einem unvergesslichen Erlebnis, denn Schlafsäcke und Zelte waren am Morgen nass, obwohl es nicht geregnet hatte, doch bereits nach dem guten Frühstück hatte die Sonne den nächtlichen Tau getrocknet.
Die Durchquerung der Wüste verlief natürlich nicht ganz glatt, denn in dem tückischen Sand blieb immer mal wieder einer der Wagen stecken. Da wurde dann gezogen, geschoben oder geschaufelt, je nach Art des Malheurs, und den vergossenen Schweiß dieser Aktionen konnten wir uns am Abend im Meer abspülen!
Die Riesenbadewanne gleich am Zeltplatz wurde bis in die Dunkelheit hinein weidlich ausgenutzt, obwohl der Strand zeitweise einer Autobahn glich und von den Einheimischen, aber am nächsten Morgen auch von uns rege genutzt wurde.
Selbst die lange Strecke nach Salalah wurde für uns zum Erlebnis. Klaus baute gut platzierte Pausen ein und brachte uns Land und Leute nahe. Die Übernachtungsplätze erwiesen sich als regelrechte Leckerbissen für Naturliebhaber und die "Vor-Wanderungen", bis wir vom Wagen eingeholt wurden, ließen auch den Laufwütigen genügend Freiraum. Und immer wieder konnten wir uns im Ozean abkühlen, meist angesichts einer unglaublichen Kulisse.
Auch in Salalah, der alten, aber modern hergerichteten Stadt mit Geldautomaten, sauberen Märkten und kulturellen Einrichtungen, ließ uns das Meer seine Wohltaten genießen, denn es war bequem vom Zimmer aus zu erreichen. Fahrten zu den Weihrauchbäumen, der vom Monsun begrünten Landschaft, Lagunen mit Flamingos, Krebsen und Weite, zauberhaft schöne und grandiose Wadis, Felsengärten mit bizarren Formationen oder fauchende Wellen in Felslöchern machten den Besuch im Süden abwechslungsreich, vielseitig und bunt und zu einem gelungenen Abstecher, nach dem es dann in die "richtige" Wüste ging.
Die Rub al-Khali, das sogenannte leere Viertel, zeigte sich uns alles andere als leer, denn sie ist bedeckt mit wundervollen Sanddünen in den prächtigsten Farben und Formen. Gleich nach der letzten Tankstelle, einem verschlafenen Vorposten der Zivilisation, nahm uns die Wüste in ihren Bann.
Klaus zeigte uns die ganze Schönheit und Großartigkeit dieses erstarrten Sandmeeres mit seinen weichen Formen, den abweisenden, scheinbar lebensfeindlichen Dünen, in denen es trotzdem Leben gibt, an einigen Stellen sogar Wasser, wenn auch vom Menschen erbohrt. So konnten wir an einer Stelle in heißem, schwefelhaltigem Wasser baden! Und sogar Libellen, Bachstelzen und die scheuen Wüstenflughühner beobachten. Natürlich waren hier einige Hindernisse "eingebaut", aus denen die Fahrzeuge gezogen, geschaufelt oder geschoben werden mussten.
Und kaum glaubten wir, die fünf Wüstentage wären durch nicht zu toppen, erlebten wir in Nizwa den Tiermarkt, ein würdevolles ruhiges Gewimmel aus gut gekleideten Menschen und unterschiedlichem Getier, grandios! Dazu noch eine Festung und ein moderner, sauberer Souk, der zum Einkaufen einlud. Im Hotel genossen wir die angenehme Atmosphäre und den Pool.
Nun folgte das Kontrastprogramm zur Wüste, nämlich die Berge. Am Jebel Shams nächtigten wir in angenehmer Kühle, besichtigten tief eingeschnittene Schluchten mit Palmgärten, Bergdörfer inmitten kunstvoll angelegter Terrassenfelder, sogenannte Bienenkorbgräber, liebevoll instand gesetzte Festungen und am Ende in Musandam die grandiosen Berge und Fjorde, in denen die Delphine mit unserer Dhau um die Wette schwammen.
Es war eine gelungene Reise ohne Probleme durch ein regelrechtes Märchenland, geleitet von einem weisen, weitsichtigen, modernen und doch traditionsbewussten Sultan, so einem wie aus Tausend-und-einer-Nacht, der seinem Volk zu Wohlstand und Glück verhilft, der jeden noch so entlegene Kaff mit Strom versorgen lässt, der überall im Land Schulen, Kliniken oder medizinische Stationen errichten lässt, der die Stämme und Clans durch Subventionen und andere Hilfen unterstützt und ruhig hält, der Straßen durch Berge und Wüsten bauen lässt, sich zu seinem Geburtstag zwar feiern lässt, aber mehr, um dem Volk Gelegenheit zum Feiern zu geben, der überall auf Bildern präsent ist, aber mehr noch durch sein Verhalten, seine Taten, durch seine klugen und vorausschauenden Investitionen in die Zukunft des Landes, auch für die Zeit nach dem Öl.
Ein Land und eine Reise wie aus dem Bilderbuch!

(c) Eva-Maria F.

Tourverlauf dieser Reise

Bedu Expeditionen